Definition Pflege in der Forensischen Psychiatrie

Angliederung

Die forensisch psychiatrische Pflege ist ein Spezialgebiet der Pflege in der Psychiatrie.

 

Allgemeiner Auftrag

Psychiatriepflegende in der forensisch psychiatrischen Pflege tragen zur Gewährleistung der Sicherheit – im forensischen Krankenhaus sowie gegenüber der der sozialen Gemeinschaft – und zur Reintegration forensischer Patientinnen in die Gesellschaft bei.

 

Spezifische Aufgaben

Spezifische Handlungsfelder der Pflegenden in der forensischen Psychiatrie sind:

  • Mileugestaltung
  • Motivationsarbeit
  • Reflektieren
  • Mitarbeit in der Risikoeinschätzung
  • Mitarbeit in der Deliktbearbeitung
  • Leitung von pflegetherapeutischen Gruppen

Instrumentarium

Wichtige pflegerische Instrumente in der forensischen Psychiatrie sind:

  • Pflegediagnostik
  • Beziehungsprozess
  • Reflexions- und Verstehensprozesse
  • Gruppenprozesse
  • Transkulturelle Kenntnisse
  • Grundlegende Beherrschung von Empowerment und Recovery
  • Aggressionsprävention und -management

 

Besondere Herausforderungen

Die folgenden Behandlungsumstände in der forensischen Psychiatrie stellen besondere Herausforderungen an die Beziehungsgestaltung zum forensisch psychiatrischen Patienten dar:

  • der unfreiwillige Aufenthalt der Patienten
  • die in der Regel lange Aufenthaltsdauer
  • das Wissen über die Delikte
  • die Häufung schwerer psychischer Störungen und häufiges Auftreten von Komorbidität

Die folgenden Behandlungsaspekte prägen die interprofessionelle Zusammenarbeit in der forensischen Psychiatrie:

  • die enge Zusammenarbeit mit der Justiz als Auftraggeber in der Umsetzung von strafrechtlichen Massnahmen und Weisungen.
  • Unterschiedliche Aufträge und Auffassung der verschiedenen Berufsgruppen und deren Folgen (vgl. Lemche)